Schritt 4 – Bequemer sitzen

Wer sich den Stuhl bis zum dritten Schritt bereits gebaut hat, wird feststellen, dass es sich noch etwas unbequem sitzt. Das liegt nicht am Holzbrett selbst, sondern an dessen Form. Das lässt sich aber einfach ändern, indem man mit ein paar Handgriffen den Sitz anpasst.

Auch hierzu wird wieder eine ganze Batterie an Werkzeugen benötigt – wenn man möchte. Natürlich kann man seinen Stuhl auch einfacher gestalten oder Alternativen zu den Werkzeugen die ich verwendet habe zum Einsatz bringen.

Die in Schritt 4 verwendeten Werkzeuge
Anzeichnen…

Im ersten Teil, nennen wir ihn Schritt 4.1, wird die gewünschte Form, die unser Sitz haben soll, angezeichnet. Das kann einfach nur ein Halbkreis sein, um die die unbequemen Ecken zu nehmen oder eine etwas ausgefallenere Form. Grundsätzlich ist es egal. Sie sehen nachher alle anrüchig aus, aber sind deutlich bequemer! 😉

Meine Stühle haben eine eher geschwungene Form, um sie nicht so klobig wirken zu lassen. Zudem nehme ich am Fußende ebenfalls etwas Material weg, um eine geringere Auflagefläche zu schaffen. Damit steht der Stuhl später auch auf unebenen Untergründen besser.

…und ausschneiden.

4.2 ist wieder recht einfach und auch schon aus Schritt 3 bekannt. Die angezeichneten Teile aus- bzw. abschneiden. Wenn es recht kurvig zugeht, unbedingt auch das Kurvenblatt in die Stichsäge einspannen. In diesem Schritt zeigt sich der deutliche Unterschied zwischen günstigen und etwas höherpreisigen Werkzeugen. Filigrane und kurvige Ausschnitte sind mit dem Profi-Equipment einfach sauber und akkurat. Daher macht das Sägen so auch mehr Lust als Frust!

Kanten nehmen, schnell und einfach mit der Einhandfräse.

Eigentlich wäre der Schritt 4 damit auch schon fertig und man kann sich an das erste Lagerfeuer setzen.

Allerdings ist das Brett noch kantig und rau. Das kann zu Verletzungen führen.

Zuerst werden die Kanten genommen. Das geht am Besten mit einer Makita Einhandfräse, kann aber natürlich auch mit Schleifpapier erfolgen.

Mit dem Schwingschleifer problemlos eine glatte Oberfläche schaffen

Da die Holzoberfläche noch sehr rau ist und man sich beim Hinsetzen ja keinen Schiefer einziehen möchte, wird das Brett abgeschliffen. Auch hierzu eignen sich verschiedene Werkzeuge.

Mit dem Bandschleifer ginge es am Schnellesten, jedoch bringt dieser so viel Kraft auf das Brett, dass man ständig damit beschäftigt ist dagegen zu halten. Schleifpapier ist sehr langsam und mühsam. Die beste Variante ist daher der Exzenterschleifer. Zuerst mit einem grobkörnigen Aufsatz und anschließend immer feiner. Je nach Lust und Laune.

Mit der Schleifscheibe schnell Material nehmen

Der Sitz selbst kann einen größeren Radius an den Kanten vertragen, um das Sitzen noch bequemer zu machen. Dies ist mit der Fräse nicht mehr möglich und auch bei einem Zuschnitt mit der Stichsäge von ca. 45° bleiben unschöne Kanten.

Die Rundung kann einfach und sehr schnell mit einem Winkelschleifer (Flex) mit der entsprechenden Schleifscheibe hergestellt werden.

Vorsicht: Wenn möglich niedrige Drehzahl und nicht zu lange auf einer Stelle, da sonst du zu große Hitzeentwicklung Verbrennungen entstehen.

fertiger Sitz

Das war es auch schon zu Schritt 4. Der Sitz sieht nun nicht nur schöner aus, sondern ist auch deutlich bequemer. Damit lässt es sich nun einen ganzen Abend am Lagerfeuer aushalten!

Damit der Stuhl als Ganzen aber auch noch schöner und einzigartig wird, folgt Schritt 5. Hier wird dann das Thema „Individualisierung“ behandelt. Denn „dein“ Stuhl sollte auch unbedingt als „dein“ Stuhl zu erkennen sein und sich von den anderen abheben!

Schleifscheiben Exzenterschleifer
Einhandfräse
Schleifscheiben Winkelschleifer

Ein Kommentar zu “Schritt 4 – Bequemer sitzen

Hinterlasse einen Kommentar